Das krisengeschüttelte Studentenportal StudiVZ beeindruckt wieder mit Extremen: die enormen Nutzerzahlen und die Inkompetenz, damit Geld zu verdienen.
StudiVZ ist der Traum jedes Werbenden: Über 90% der gut 4 Millionen Mitglieder sind in dem für Werbende besonders interessanten Alter zwischen 18 und 30 und haben ein ausführliches Profil mit persönlichen Informationen, welches jede Volkszählung und Orwell blass aussehen lässt.
Was daraus gemacht wird, freut weder Nutzer noch Inhaber des Portals: StudiVZ packt die werbende Gießkanne aus und benetzt jeden Weißraum des StudiVZ-Portals mit Werbung.
Besser kann StudiVZ seine Möglichkeiten nicht ignorieren und verschenkt nicht nur bares Geld, sondern wirbt an seinen Nutzern vorbei. Dass sich daran vorerst wenig ändern wird, hat Annette Müller (StudiVZ Head of Business Development, XING Kontakt), in einer Diskussionsrunde auf der Konferenz Insight eCommerce Anfang November unfreiwillig zugegeben. Nach ihrer Vorstellung der aktuellen StudiVZ Marketingzahlen konnte sie den Fragen des anwesenden Fachpublikums inhaltlich kaum folgen und hinterließ ein Duzend unverständlich grübelnde Gesichter.
Vielleicht ist alles jedoch nur eine Ente und StudiVZ zaubert demnächst ein Micro-Targeting aus dem Hut? Nicht, solange Begriffe wie Zielgruppen, Targeting und Datenschutz Fremdwörter für StudiVZ bleiben. Am Abend der Konferenz hatten wir noch Gelegenheit, Frau Müller mit den Profis der Szene bekanntzumachen.
Screenshot http://www.studivz.net vom 27.11.2007: Der Werdende Bereich „Einstieg“ hat jeweils 4 Banner vor- und nach dem Eingabefeld für die Jobsuche.
Siehe auch Artikel: Der Preis der Werbung im StudiVZ