Nein, Revolut schafft das Aufladen mit Kreditkarte nicht ab

Es macht gerade das Gerücht die Runde, dass Revolut das kostenfreie Aufladen (Top-Up) mit Kreditkarten abschaffen möchte. In den Foren und Newsseiten, die sich mit dem Thema Kreditkarten beschäftigen, bricht die Panik aus, dass es bald vorbei sein könnte mit der äußerst beliebten Funktionalität, das eigene Revolut Konto mit der Kreditkarte aufzuladen und damit ordentlich Meilen zu sammeln. In der Tat wäre ein Wegfall dieser Möglichkeiten wirklich traurig, weil alle Alternativen teurer oder begrenzter sind.

Vorab: Nein, es ist ein Gerücht. Es ändert sich für uns in der EU erst einmal gar nichts.

Doch was ist los? Aktuell berichten nicht nur die gängigen Foren, sondern auch die bekannten Portale:

Reisetopia: „Revolut: Automatische Einzahlungen mit Kreditkarten enden“

Quelle: https://reisetopia.de/news/revolut-einzahlungen-kreditkarte-enden, 25. Juni 2022

Meilenoptimieren.com: „Revolut beendet Möglichkeit der Einzahlung per Kreditkarte“ (Artikel wurde gelöscht)

Quelle: https://meilenoptimieren.com/revolut-beendet-moeglichkeit-der-einzahlung-per-kreditkarte/

Offensichtlich ist keiner dieser Anbieter auf die Idee gekommen, diese Meldung zu hinterfragen. Journalistische Sorgfaltspflicht? Fehlanzeige. Wer eine Meldung rausbringt, sollte eigentlich zwei unabhängige Quellen benennen können.

Update: Meilenoptimieren verlinkt winzig die Quelle der Falschmeldung: Den Reisetopia-Artikel von oben. Dieser wurde offensichtlich ungeprüft übernommen.

 

Meilenoptimieren verlinkt die Revolut-Hilfe gleich zweimal (hier und hier). Das sieht auf den ersten Blick authentisch aus, doch betrifft es uns nicht: Diese Texte sind maschinell auf Deutsch übersetzt und beschreiben den UK-Markt. Sonstige Quellen finden sich nicht.

Reisetopia schreibt wenigstens, dass sie keine Ahnung haben, ob es stimmt: „Wir haben bei Revolut angefragt, ob es Ausnahmen geben soll, doch bis zur Veröffentlichung dieses Artikels keine Rückmeldung erhalten.“
Wie sie es geschafft haben, von Revolut KEINE Info zu erhalten, ist mir ein Rätsel.

Natürlich habe ich auch Revolut kontaktiert. Dort schriebe man mir, dass alle Änderungen per eMail UND in der App bekannt gegeben werden. Mir ist kein einziger deutschsprachiger Revolut-Kunde (Genauer: der „Revolut Bank UAB“) bekannt, der eine solche Info erhalten hat. Diese wäre zwingend nötig, dann Revolut kann nicht einseitig eine deutliche Verschlechterung des Produktes durchsetzen, ohne den Kunden rechtzeitig zu informieren. In UK (durch die „Revolut Ltd.“) ist das schon vor längerem passiert: Dort wurden die Kunden informiert, dass ab 8. Juli nur noch Debit (NICHT mehr Credit)-Karten zum Aufladen genommen werden können. Das ist wohl auch die Quelle der Gerüchte.

Es gibt auch einen guten Grund, dass Revolut sich in UK so verhält: Durch den Brexit gelten die EU Regulationen nicht mehr und damit auch nicht mehr die Begrenzung des Interbankensatzes der privaten Kreditkarten auf 0,3%. Es ist davon auszugehen, dass das Aufladen mit Kreditkarten in UK massiv teurer geworden ist und Revolut deshalb diese Möglichkeit genau in diesem Land abdreht. Europäische Länder sind von der Kostensteigerung nicht betroffen, deshalb bleibt hier alles beim alten.

Die Möglichkeit, Revolut über Apple Pay/Google Pay mit hinterlegter Kreditkarte bleibt weiterhin. Dort scheint Revolut den Kartentyp (Debit, Credit, privat oder geschäftlich) nicht erkennen und keine passenden Gebühren berechnen zu können. Die Aufladung ist auf diesem Weg immer kostenfrei. Das wäre auch die simple Lösung, wenn das Gerücht doch kein Gerücht wäre. Update Januar 2023: Revolut hat die schon länger vorhandenen Gebühren für die Aufladung mit geschäftlichen Kreditkarten jetzt auch bei dem Umweg über Apple Pay/Google Pay eingeführt.

Um im Meilengame mitzuspielen, sind verlässliche Informationen wichtig. In den Foren und bekannten News-Seiten ist Recherche ganz offensichtlich nicht die oberste Priorität. Vielmehr schreibt jeder von jedem ab und eskaliert jede spannende Nachricht nach oben, obwohl längst klar sein muss, dass es eine Falschmeldung ist. In verschiedenen Foren wurden schon Zweifel an dem Wahrheitsgehalt gebracht – aber die werden ignoriert. Als Journalist ist es mir wichtig, dass solche Nachrichten nach den aktuellen journalistischen Standards geprüft werden, bevor man sie veröffentlicht.

Update 25. Juni um 13.54 Uhr: Auf beiden Portalen habe ich einen Link auf diesen Beitrag hinterlassen. Beide Kommentare werden moderiert und wurden innerhalb 15 Minuten abgelehnt. An den Artikeln hat sich bis jetzt nichts geändert.

Update 25. Juni um 15:01 Uhr: Der Artikel von meilenoptimieren.com wurde gelöscht. Bei Reisetopia ist die Falschmeldung immerhin drei Tage alt.

Update 27. Juni um 21:18 Uhr: Reisetopia hat es auch endlich mitbekommen und titelt: „Revolut: Aufladungen mit Kreditkarten weiterhin möglich“. Es gibt keinen Verweis auf die alte Falschmeldung und auch in der Falschmeldung keinen Verweis auf die Korrektur. Als Quelle wird jetzt der Pressesprecher von Revolut angegeben, der das erklärt, was auch vorher alle schon wussten.

Update 26. Januar 2023: Die Gebühren für das Aufladen mit geschäftlichen Kreditkarten gelten jetzt auch über Apple Pay/Google Pay.

Schaue dir die weiteren Artikel zum Thema Revolut an. Der Artikel „Tipps zum Aufladen von Revolut Konten mit Kreditkarten“ fasst zusammen, was du beachten solltest.

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2 Kommentare zu „Nein, Revolut schafft das Aufladen mit Kreditkarte nicht ab“

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