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Der Preis eines geklauten Fotos

Professionelle Fotos kosten Geld. Sie zu stehlen noch viel mehr. Das hat der Betreiber der Homepage eines Profifußballers gelernt.

Fotojournalisten leben vom Verkauf ihrer Bilder. Um so ärgerlicher ist es, wenn die eigenen Fotos auf einer fremden Homepage auftauchen – und nicht bezahlt wurden.

Früher oder später muss das Foto bezahlt werden. Die Bezahlung im Nachhinein gibt es jedoch nur mit einem saftigen Aufschlag. Die Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing gibt jährlich ein kleines Buch mit der Übersicht der marktüblichen Vergütungen für Bildnutzungsrechte heraus. Hieraus errechnet sich, was auf den Contentdieb zukommt.
Ein kleines Rechenbeispiel: Ein Foto kostet für die Online-Nutzung für mind. 6 Monate auf einer deutschen Homepage laut Liste 180 € zzgl. MwSt. Die Preise sind am Markt leider nur selten zu erzielen. Realistischer sind etwa 50-90€.

Wer die Bilder unrechtmäßig nutzt, sollte nicht mit diesem Rabatt rechnen. Ein fehlender Urheberrechtsvermerk sorgt für einen Zuschlag von 100% (siehe Urteil des LG Hamburg vom 20.11.87, AZ 74 0 68). Richtig ins Geld geht jedoch die Strafe für die unrechtmäßige Nutzung: als Vertragsstrafe wird das fünffache des Nutzungshonorars angesetzt (siehe Urteile OLG FfM AZ 11U 49/96(l/1) , OLG Celle Az 13U 81/96 + 13U 139/96).

Pro Foto errechnet sich daher ein Preis von 180 € zzgl. 100% mal fünf = 1080 € (bzw. 1800 €, wenn der Aufschlag auf den Gesamtpreis gerechnet wird).

Der Fotograf hat zusätzlich die Möglichkeit, eine Abmahnung in Form einer strafbewehrten Unterlassungserklärung zu schicken. Im Falle einer erneuten Zuwiederhandlung verpflichtet sich damit der Verursacher, eine hohe Vertragsstrafe zu zahlen. Der Content-Dieb trägt zusätzlich die Anwaltskosten.

Link zum Heise Newsticker: Gericht: Sechs kopierte Bilder rechtfertigen über 10.000 Euro Schadensersatz


Fotografen beim DFB Pokalspiel FC Carl Zeiss Jena gegen 1. FC Nürnberg

3 Kommentare zu „Der Preis eines geklauten Fotos“

  1. Hallo,
    ich will auch mal meine Erfahrungen zum Thema Bilderklau im Internet loswerden, weil ich jetzt wieder Opfer geworden bin und die Schnauze voll habe. Beim ersten Bilderklau von einer meiner Webseiten, hatte eine andere Webseite von mir 10 Fotos und 5 Textseiten geklaut (duplicate Content), daraufhin habe ich den Dieb angeschrieben und aufgefordert meine Texte und Bilder von seiner Webseite zu entfernen. Erst nach mehrmaligem Schriftverkehr und Drohung mit einem Anwalt und weiteren Telefonaten entfernte er meine Bilder von seiner Webseite. Jetzt prüfe ich regelmäßig meine Webseiten auf Bilder oder Textklau.

    Gestern habe ich eine neue Verletzung meines Copyright entdeckt, da hat ein anderer Webseitenbetreiber ein Foto von mir geklaut. Jetzt habe ich die Nase so voll, das ich nicht mehr klein beigeben will. Als erstes nenne ich jetzt direkt die Webseite, die die Rechteverletzung verursacht hat, aber nicht so, das die gleich einen eingehenden Link bekommen. Nachdem ich die Webseitenbetreiber angeschrieben hatte, finden die es noch nicht mal für nötig auf meine E-Mail zu antworten. Die Webseitenbetreiber die die meine Bildrechte verletzt haben heißen: www .loogie(DOT)net/news/20070930/en0_uttar.php/mynh.html
    dort oben links ist mein kopiertes Bild zu sehen ohne Angabe über das Urheberrecht. Das Originalbild auf meiner Webseite findet man unter diesem Link:
    http://indien.gd/uttar-pradesh.htm
    Ich werde mir diesmal die Rechtsverletzung nicht gefallen lassen und auf Schadensersatz klagen. Eine Frechheit ist das was da im Internet abgeht, wahrscheinlich hat der Dieb mein Foto bei Google gefunden und meint das Internet wäre ein rechtsfreier Raum wo man alles kopieren kann. Gruß aus der Pfalz

  2. Wer es richtig machen und Ärger vermeiden will, der kann bei Google in der erweiterten Suche auch nach den Nutzungsrechten filtern und gezielt Bilder suchen, die unter einer freien Creative-Commons Lizenz stehen. Das funktioniert nicht immer, aber ausreichend gut.
    Außerdem gibt es Fotoportale wie pixelio oder opencliparts, die (fast) alles ganz legal liefern, was der Mensch so braucht.

    Wem das alles zu kompliziert ist, der muss eben selbst Fotos machen. Oder jemanden bezahlen, der sich damit auskennt.

  3. Meine Bilder sind alle selbst gemacht und ich werde in Zukunft alle mit einem eigenen Copierschutz versehen. Ich mache keine Bilder auf meine Seiten, die nicht von mir stammen. Soviel zum Thema.

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